Programm
Nerven und Krieg
Psychische Mobilisierungs- und Leidenserfahrungen
in Deutschland 1900-1933
Freie Universität Berlin, 12.-13. Oktober 2017
organisiert von Gundula Gahlen, Björn Hofmeister, Christoph Nübel und Deniza Petrova
Ort: Freie Universität Berlin, Fabeckstraße 23-25, 14195 Berlin, Raum: 2.2059
Donnerstag, 12. Oktober 2017
12.00-12.30 Uhr Anmeldung
Einführung (12.30-13.45 Uhr)
Gundula Gahlen (Freie Universität Berlin)
Nerven und Krieg. Psychische Mobilisierungs- und Leidenserfahrungen in Deutschland 1900-1933: Einführung
Bernd Ulrich (Berlin)
Keynote: Krieg der Nerven – Krieg des Willens
Kaffeepause
Panel 1: Medizinische Diskurse zu Nerven und Krieg (14.15-15.45 Uhr)
Panelleitung: Birgit Aschmann (Humboldt-Universität zu Berlin)
Susanne Ude-Koeller (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg)
Gustav Spechts „Krieg und Geistesstörung“ 1913
David Freis (Universität Münster)
Psyche, Krieg und Kollektiv. Von der Massensuggestion zur Völkerpsychopathologie 1900-1933
Thomas Beddies (Institut für Geschichte der Medizin und der Ethik in der Medizin der Charité, Berlin)
Die Revolution als „psychopathologische Fundgrube“. Nerven und Nervenheilkunde nach dem Ersten Weltkrieg
Kaffeepause
Panel 2: Die Nerven in der militärischen Führung (16.15-17.45 Uhr)
Panelleitung: Oliver Janz (Freie Universität Berlin)
Annika Mombauer (Open University London)
Die Nerven Helmuth von Moltkes
Gundula Gahlen (Freie Universität Berlin)
Die Nerven der Offiziere als militärisches Problem. Militärische Diskurse und Handlungsstrategien 1914-1918
Mark Jones (University College Dublin, Irland)
Nerves and the Officers‘ Plot during the German Revolution of 1918-19. The Case from Western Germany
Kaffeepause
Öffentlicher Abendvortrag (18.15–19.45 Uhr)
Moderation: Christoph Nübel (Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, Potsdam)
Joachim Radkau (Universität Bielefeld)
Die Wende zur ‚Willenskultur‘ in der Nerventherapie und das nervöse Doppelgesicht des Krieges
Empfang
Freitag, 13. Oktober 2017
Panel 3: Die Nerven der Soldaten (9.00-10.30 Uhr)
Panelleitung: Bernd Ulrich (Berlin)
Philipp Rauh (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg)
Die militärpsychiatrischen Therapiemethoden im Ersten Weltkrieg. Diskurs und Praxis
Rebecca Ayako Bennette (Middlebury College, USA)
Diagnosing Dissent: Hysteria, Conscientious Objection, and German Wartime Psychiatry, 1914 to 1918
Christoph Nübel (Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, Potsdam)
Raumpsychologie und soldatische Kriegserfahrung im Ersten Weltkrieg
Kaffeepause
Panel 4: Die Nerven an der Heimatfront (11.00-12.00 Uhr)
Panelleitung: Jason Crouthamel (Grand Valley State University Michigan, USA)
Silke Fehlemann (Universität Düsseldorf)
Die Nerven der „Daheimgebliebenen“
Sebastian F. Bondzio (Universität Osnabrück)
Massentrauer? Das Sterben von Soldaten im Krieg, Verlusterfahrungen und seine gesellschaftlichen Nachwirkungen
Mittagspause 12.00-13.30 Uhr
Panel 5: Nervendiskurse, Mobilisierungspraktiken und politische Lernprozesse der politischen Rechten nach dem Ersten Weltkrieg (13.30-15.00 Uhr)
Panelleitung: Björn Hofmeister (Freie Universität Berlin)
Dennis Werberg (Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr)
Die Nerven der Stahlhelm-Männer. Weltkriegserinnerung und Selbstverständnis des Stahlhelm-Bundes der Frontsoldaten
Daniela Gasteiger (LMU München)
Nerven und Herz. Diskurse um politische Herrschaft und politisches Handeln auf der politischen Rechten zwischen den Weltkriegen
Nils Löffelbein (Universität Frankfurt a.M.)
„Rentenjäger – Simulanten“ – Kriegstraumata und psychische Versehrtheit in Ideologie und Propaganda des Nationalsozialismus
Kaffeepause
Panel 6: Die Bedeutung von „Nerven“ in Sinnstiftungsnarrativen und medialen Deutungsmustern (15.30-17.00 Uhr)
Panelleitung: Uwe Puschner (Freie Universität Berlin)
Jason Crouthamel (Grand Valley State University Michigan, USA)
Contested Memories and Traumatic Neurosis in Weimar and Nazi Germany
Olga Lantukhova (LMU München)
Kriegsbegeisterung als Normalität und Pazifismus als Nervenschwäche. Auseinandersetzungen mit psychischen Auswirkungen des Krieges in den literarischen Darstellungen des Ersten Weltkriegs
Julia Barbara Köhne (Humboldt-Universität zu Berlin)
Spiegelungen interdisziplinären Diskurswissens in Robert Reinerts Nerven (1919)
Abschlussdiskussion (17.00-18.00 Uhr)
Björn Hofmeister (Freie Universität Berlin)
Nerven und Krieg: Methodische Überlegungen und Schlusskommentar
Hier können Sie das Tagungsprogramm und die Zusammenfassungen der Vorträge herunterladen.